Thema: „20.000 Bilder – 20.000 Spenden“
Unter dem Titel „20.000 Bilder – 20.000 Spenden“ wird beginnend im Jahr 2011 (Jahr des Waldes) ein Projekt durchgeführt, das soziale Verbindung fördern und Nachhaltigkeit stützen soll.
Weltweit werden auf unterschiedlichsten Materialien 20.000 Bilder im Format 30 x 30 Zentimeter gesammelt, ausgestellt, verkauft oder versteigert, deren Erlös in Spenden zur Verwirklichung zukunftsorientierter sozialer Projekte fließt. Um mit den Geldern einen Bereich konzentriert unterstützen zu können, werden die Spenden aus „20.000 Bilder – 20.000 Spenden“ Aufforstungs-Projekten zur nachhaltigen Trinkwassersicherung zur Verfügung gestellt. Bedingung für die Förderung der ausgewählten Projekte ist, das diese im Rahmen der Hilfe zur Selbsthilfe an Aus- und Weiterbildungen, wenn möglich Viehzucht zur Eigenversorgung, Projekte in der Landwirtschaft, mit dem Ziel und Schwerpunkt der Trinkwassersicherung, gekoppelt sind.
Die Beteiligten Malerinnen und Maler sollen vom Schüler bis zum freischaffenden und anerkannten Künstler aus dem Bereich der Malerei kommen. Das Bild (als Geschenk zur Akquirierung von Spenden) steht im Vordergrund, nicht der künstlerische oder akademische Werdegang. Dadurch wird zusätzlich die Abgrenzung und Wertung anderer Menschen und ihres Handelns symbolisch aufgehoben, was der Haltung der beteiligten Unterstützer Nachdruck verleiht.
In den Ausstellungen sollen die Bilder aus den verschiedenen Ländern in einen neuen kulturellen und sozialen Kontext gestellt werden – über alle Grenzen hinweg. So werden beispielsweise Bilder aus Deutschland in Südafrika oder Bilder aus Brasilien in China ausgestellt.
Auf diese Weise besteht der Mehrwert für die beteiligten Künstler darin, sich an einer Gruppenausstellung in anderen Ländern zu beteiligen und dies in ihre Vita einfließen zu lassen.
Um Missbrauch zu vermeiden wird die Spende der Bilder vertraglich geregelt.
Alle Bilder werden – in Absprache mit den Künstlerinnen und Künstler – auch im Internet weltweit anzuschauen sein und mit einer Vita der Beteiligten versehen. Der Kauf der Bilder wird somit auch über das Internet erfolgen können. Die Künstler erklären sich bereit, kein Geld aus dem Projekt beziehen zu wollen. Den Beteiligten werden die Projekte vorgestellt, in die ihr künstlerisches Kapital fließt.
Raum-, Zeit-, Situationsbeschreibung
Das Projekt „20.000 Bilder – 20.000 Spenden“ beginnt im Jahr des Waldes 2011. Es soll in allen Bereichen die Zeit zur Verfügung gestellt bekommen, die es benötigt, um gut und seriös durchgeführt werden zu können. Eine Begrenzung auf die Anzahl der 20.000 Bilder, bzw. Spenden ist nicht vorgesehen, sie sollten jedoch als Mindestmarke angestrebt werden.
Das Projekt „20.000 Bilder – 20.000 Spenden“ findet innerhalb der sogenannten SocialArtProjects statt.
Rechtlicher Träger des Projektes ist der Ensemble e.V. – Verein zur Förderung zeitgenössischer Kunstformen, der für dieses Projekt mit dem Ideengeber und Projektleiter Ulrich Thon und der Kuratorin Hannah Kotrc zusammenarbeitet. Der Ensemble e.V. wird während der Dauer des Projektes die Einzelbereiche koordinieren und die Spenden treuhänderisch und transparent verwalten.
- Eine intensive Zusammenarbeit mit Einzelkünstlern, Vereinen und Institutionen für das Projekt wird beginnend für alle Bereiche 2011 engagiert vorangetrieben und im Folgejahr weitergeführt.
- So werden Bilder aus unterschiedlichsten Bereichen akquiriert und zunächst zentral in Münster entgegengenommen, katalogisiert und gelagert.
- Einzelne Ausstellungen können bereits vor Eintreffen der gesamten Bilder stattfinden. Gesamtausstellungen aller Bilder sind ebenfalls vor Verschickung ins Ausland geplant.
- Begleitende Aktionen wie Pflanzungen von Baumkreisen mit Schulen, pädagogischen Einrichtungen oder freien Gruppen als Kunst im öffentlichen Raum („geborgen“), werden parallel durchgeführt.
- Auf Grund des Umfanges des Projektes werden unterstützende Praktikumsmöglichkeiten und Volunteer-Stellen, so wie vielfache ehrenamtliche Tätigkeiten unentgeltlich angeboten und in Anspruch genommen. Die Teilnehmer sind aufgerufen, das Projekt mit eigenen Ideen mitzugestalten und zu unterstützen.
- Da dieses Projekt international angelegt ist, können die Aktionen ausdrücklich auch im Ausland stattfinden. (Akquirierung von Bildern, Vorbereitung von Ausstellungen, Kontaktaufnahme zu Aufforstungsprojekten, Ingenieuren und anderen Fachkräften, sonstiges Networking e.t.c).
Projektanlass
Wenn ich am Hauptbahnhof in Berlin einen halben Liter Wasser kaufe, zahle ich 2,65 €. Das ist teuer, aber es ist heiß und ich habe Durst. Im Zweifelsfall könnte ich auch heimlich aus der Toilette trinken, denn dort wird mit Wasser in Trinkwasserqualität gespült und ich müsste mir im Grunde keine Sorgen um meine Gesundheit machen. Für ein Kilo Rindfleisch sind 15.000 Liter Wasser nötig, das Wasser für die Futterpflanzen der Tiere mit eingerechnet. Ich weiß dies alles, bin aber nicht unmittelbar betroffen. Noch nicht. Ich lebe in Deutschland und es geht mir gut.
In den vergangenen Jahrzehnten sind mehr Menschen wegen katastrophaler Wasserversorgung ums Leben gekommen, als durch Aids oder kriegerische Konflikte. Gerade deshalb ist und bleibt der weltweite, grenzüberschreitende erfolgreiche und gemeinsame Einsatz für die Bewahrung, den Schutz und die Zugänglichkeit von Trinkwasser eine Frage von Krieg und Frieden.
In gut zehn Jahren wird die Hälfte der Weltbevölkerung unter Trockenheit leiden, sollte sich der Umgang mit der wertvollen Ressource nicht ändern. Es steht außer Frage, dass spätestens dann die gewaltsamen Auseinandersetzungen nicht mehr um Öl oder Gold, sondern um das bloße Überleben geführt werden. In vielen Regionen der Welt wird dies heute schon dort deutlich, wo es um Acker- und Weideland geht und die Folgen dieser Auseinandersetzungen werden in Zeiten der wirtschaftlichen Globalisierung zweifelsohne auch Europa und Deutschland erreichen. Der Einsatz für den Trinkwasserschutz ist somit in keiner Weise nur uneigennützig, er ist notwendig und muss jetzt geschehen.
Trinkwasser ist von großen Konzernen längst als das profitabelste Lebensmittel der Zukunft erkannt worden. Es ist kaum zu erwarten, dass aus diesem Wirtschaftsbereich und der mit ihm verbundenen Politik, ein Aufruf kommt, Verantwortung zu übernehmen. Daher ist es auch müßig die herrschenden Zustände zu beklagen, oder sich darüber zu ergehen, dass nichts geschieht oder „man ja nichts machen kann“. Die Zeit ist besser genutzt, sich außerhalb von mangelhaften Nachrichten oder Berichten ein eigenes Bild der vorherrschenden Zustände zu machen, um aus dem eigenen Erkennen und Erfahren heraus verantwortungsvoll ins Handeln zu kommen.
Negative Dinge vermitteln sich immer so gut. Sie sollen ausdrücklich nicht Basis für dieses Projekt sein.
Weltweit engagieren sich tausende Menschen ehrenamtlich oder beruflich in nachhaltigen Projekten zur Trinkwassersicherung. Sie sind auf Unterstützung angewiesen. Sie sind darauf angewiesen, dass wir ihre Arbeit und unsere Möglichkeiten zur Unterstützung wahrnehmen und dass ihre Arbeit nicht umsonst war, weil Projekt-Gelder nur für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung gestellt wurden, oder Know-how und Ersatzteile für Brunnenanlagen fehlen.
So ist es uns wichtig mit „20.000 Bilder – 20.000 Spenden“, vorrangig Projekte zu unterstützen, die ausbauungsfähig sind und –wenn möglich- schon so weit Bestand haben, dass sie aus sich heraus absehbar überleben können. Wir sind interessiert an Aufforstungsprojekten, die beispielsweise Schulen angegliedert sind. Die Schüler lernen nicht nur Wert und Verantwortung für die Aufforstungsarbeit, sondern oft auch den Umgang mit Pump- oder Filterapparaturen, was unter dem Gesichtspunkt der Hilfe zur Selbsthilfe absolut unerlässlich ist.
Die aktive Unterstützung folgender Aktivitäten wird von uns (vorrangig in Zusammenarbeit mit Schulen oder pädagogischen Einrichtungen) angestrebt:
- Das Erschließen von Quellen
- Die Einfassung oder Deckelung von Quellen
- Erstellung von Filteranlagen
- Erstellung von Leitungen, Speichermöglichkeiten und Entnahmestellen
- Oder Transport-Ermöglichung durch die Spende von Eseln
- Anlegen von Rückhaltebecken.
- Anlegen von Baumschulen im Schulbereich.
- Baumkreise um die Quellen, die folgend erweitert werden sollen, um Gemüse und Früchte anbauen zu können.
Ausbildung von Einheimischen Schülern und Erwachsenen vor Ort zur weiteren Betreuung des unterstützten- oder anderer Projekte für die Zukunft.
So wird es mit „20.000 Bilder – 20.000 Spenden“ in Zusammenarbeit mit erfahrenen Menschen, Initiativen und Organisationen vor Ort ausschließlich möglich sein, gezielt sinnvolle, zeitlich begrenzte Projektpartnerschaften zu übernehmen.
Grundgedanke der Aktion
Das Spendenverhalten der Europäer wird von Wissenschaftlern auf Tagungen untersucht und in aufwändigen Broschüren dokumentiert. Es ist gut. Und in Deutschland ist es noch besser. Aber woraus resultiert es? Ein Grund ist zweifellos immer helfen zu wollen, ein zweiter – statistisch belegt – sein Gewissen zu beruhigen, weil einem verwehrt scheint aktiv handeln zu können. Und das stimmt meistens auch, da wir faktisch in den seltensten Fällen in der Lage wären, wirklich in Katastrophen- oder Krisengebieten helfen zu können. Daher ist es gut zu spenden. So oder so und in jedem Fall.
Fraglich sind eher andere Dinge: Wer und was entscheidet, wofür wir Spenden? Wie lange denken wir über unsere Spende nach, oder verfolgen, was an welchem Ort oder in welchem Projekt mit ihr geschieht? Ursache dafür ist die zumeist geringe emotionale Bindung an unsere Spende. Geld ist zunächst ein relativer Wert. Es wäre recht ungewöhnlich, wenn wir beim Spenden darüber nachdächten, dass wir für jene zehn Euro, diese oder selbige Arbeit, an jenem oder selben Ort, fröhlich oder mürrisch verrichtet hätten. Wir haben Mitleid – und das ist aufrichtig – und geben Geld, damit andere das Leid mindern.
So kam der Gedanke auf, wie man eine stärkere emotionale Bindung an das Geschenk – das eine Spende ja darstellt – schaffen könne. Wenn ich jemandem etwas schenke, ist es mir in der Regel ja gerade wichtig mitzuerleben, wie er sich freut. Ich habe mir Gedanken gemacht, was sinnvoll wäre und worüber sich der andere freuen würde. Ich habe mich mit dem Empfänger auseinandergesetzt und schenke ihm mein Interesse und meine Aufmerksamkeit. Es ist ein sozialer Verbindungs- und Verbindlichkeits-Prozess. Und der ist mit Geld nicht zu bezahlen.
Auf diesem Wege – und das sollte man nicht negativ werten – ist ein Geschenk im besten Sinne auch eigennützig, da die Freude sich zwischen Schenkendem und Beschenktem zu teilen weiß. Bei „20.000 Bilder – 20.000 Spenden“ wird der Gedanke noch einen Schritt weitergeführt, da ich (mit einem Bild) etwas mühevoll erschaffe, das auch für mich einen besonderen Wert darstellt und das jemanden mir Unbekannten so erfreut, dass er dafür wieder etwas schenkt, das einem oder mehreren anderen zu Gute kommt. Die „soziale Rendite“ wächst mit den zwischenmenschlichen Verbindlichkeiten, die ich bewusst einzugehen bereit bin. Und natürlich will ich auch hier wissen, wie mein Geschenk sich fortgeschenkt hat. So ist ganz zweifelsohne ein naheliegender Gedanke, den Vorgang des Spendens anders erlebbar machen zu wollen, wodurch das Ziel der Aktion nochmals intensiver ins Bewusstsein tritt.
Der andere Gedanke, die Bilder neu zusammenzustellen und reisen zu lassen, entspringt ebenfalls dem Ansatz so viel wie möglich Verbindung zu schaffen, aus Interesse für den Schöpfer des Bildes. Da die Bilder für die Ausstellungen in Blöcken angeordnet werden, ist es durchaus möglich, dass sich in einem Block Bilder aus mehreren Ländern begegnen. Es ist ein real-philosophisches Modell einer sozialen gedanklichen Verbindung über alle Grenzen (auch der religiösen oder weltanschaulichen) hinweg, als Gegenentwurf zur wirtschaftlichen Globalisierung.
Hier schließt sich gedanklich auch der Kreis und es kann sich der Ansatz erschließen, der dem Projekt zu Grunde liegt: in der Denkweise der Wirtschaft, wird Wasser mehr und mehr zu einem höchst profitablen Lebensmittel, dessen Rendite es stetig zu steigern gilt.
In dem angestrebten Projekt, stellt Wasser ein unentbehrliches Mittel zum Leben dar, das durch soziale Verbindlichkeiten immer höheren Schutz erfahren soll, um Konflikte vermeiden, Bildung und Lebensqualität ermöglichen zu helfen, durch die Nachhaltigkeit als realer Wert für kommende Generationen erschaffen wird.
Durchführung Gesamtprojekt
Machbarkeit Grundlage für die Umsetzung des Projektes, war in den vergangenen Monaten ein konkretes Abspüren und Prüfen der Machbarkeit in allen Bereichen. Würde es Menschen geben, die bereit sind, Bilder für ein solches Projekt herzustellen und zu verschenken? Würde es weitere Menschen geben, die sich um den Bereich der begleitenden Logistik kümmern? Menschen, die ihre Zeit in das Vorbereiten von Ausstellung, Verkauf oder Versteigerung investieren würden? Es zeigte sich schnell, dass es diese Menschen gibt; dass sie, von der Idee beflügelt, eigene Vorschläge mit einbringen und sich tatkräftig engagieren.
Aufgaben Nun ist der weitere Schritt, Ideen und Vorhaben konkret zu machen, Aufgaben klar zu formulieren, um nicht Gefahr zu laufen, sich in der Fülle der Erfordernisse zu verzetteln; einzelne Menschen, Gruppen oder Institutionen zu vernetzen und Teams zusammen zu stellen, die die einzelnen Bereiche mit all diesen Aufgaben konkret betreuen.
Bilderakquise Die ersten Bilder treffen in Münster ein. Es stellte sich heraus, dass die Entscheidung gut war, eine Beteiligung für alle Interessierten vom Kind bis zum reifen Menschen, vom leidenschaftlichen Amateurmaler, bis zum studiert professionellen Künstler zuzulassen. Ebenso machte sich künstlerisch bezahlt, kein Motiv oder Thema vorzugeben. So sind erstaunliche Arbeiten entstanden, die unterschiedlicher nicht sein können. Nichts desto trotz, müssen in den kommenden Monaten weitere Malerinnen und Maler angesprochen, gemachten Zusagen nachgegangen werden.
Kuration Parallel werden die eintreffenden Arbeiten fotografiert, katalogisiert und sorgfältig neu verpackt, um sie sicher auf die Reise schicken zu können.
Anhand der Fotos ist es der Kuratorin möglich, in den kommenden Monaten die ersten Bilder-Blöcke bereits am Computer zusammenzustellen und vorbereitend als Datei an die Orte schicken zu können, an denen in der Folge die Ausstellungen stattfinden werden.
Öffentlichkeitsarbeit Selbstverständlich wird der Arbeitseinsatz dokumentiert, damit er zum einen allen Interessierten und am Projekt beteiligten Personen im Blog präsentiert werden kann, zum anderen, damit die Gruppe für Öffentlichkeitsarbeit adäquat über das Projekt berichten kann. Ebenso ist es wichtig, möglichen Sponsoren anhand der Berichte von bisherigen Tätigkeiten berichten zu können, um ihre Unterstützung für den Fortlauf erbitten zu können.
Recht Bei aller Freude an dem Projekt, muss der rechtliche Rahmen solide gebaut werden, um Schwierigkeiten oder Missverständnisse von Beginn an ausschließen zu können. Der Ensemble e.V. – Verein zur Förderung zeitgenössischer Kunstformen -, hat sich bereit erklärt, das Projekt über seine Dauer als Träger zu begleiten.
Ein wichtiger Punkt aus finanzrechtlicher Sicht, ist die Verwaltung der eingehenden Spenden.
Ebenso müssen die Urheberrechte der Bilder abgeklärt und eventuell vertraglich festgeschrieben werden, um nicht später durch plötzlich erhobene Ansprüche das Projekt in Schwierigkeiten zu bringen.
Finanzierung Während im Moment noch alles privat vorfinanziert wird, wird die Suche auch nach finanziellen Unterstützern ebenfalls einen zentralen Bestandteil der kommenden Zeit bilden. Voraussetzung ist auch hier auf Unterstützer oder Firmen zuzugehen, die sich wirklich mit der Aktion verbinden können und ihre Förderung nicht nur aus Imagegründen zusagen. Im gleichen Maße werden jedoch auch Firmen nicht abgelehnt, nur weil sie in einem Umwelt gefährdenden Bereich tätig sind. Eine Chemiefirma, die im Begriff ist, ihre gesamte Produktion umzugestalten, um auch in Zukunft den kommenden Generationen und den Umweltstandards genügen zu können, kann ebenso zu unseren Finanzpartnern gehören wie ein Öko-Unternehmen.
Förderprojekte Ebenso zentral wie die Sammlung der Bilder steht die Auswahl der zu unterstützenden Projekte. Von Beginn an wurde deutlich, dass ein vorrangiges Ziel sein würde, Projekte mit doppelter Nachhaltigkeit zu fördern. Ein Modell, das uns sehr sinnig erschien fanden wir zu nächst in Bolivien, erkannten in der laufenden Recherche, dass es weltweit Unternehmungen mit ähnlichem Ansatz gab. Dort ermöglicht eine Organisation Kindern und Jugendlichen die kostenlose Schulbildung mit der Verpflichtung, am Nachmittag für wenige Stunden Bäume zu pflanzen. Nach dem Abschluss der Schule ist es möglich, das Aufforstungsprojekt als bezahlter Arbeiter weiter mit zu betreuen, oder Trainer zu werden und für dieses oder andere Projekte Arbeiter und Helfer auszubilden. Im Schatten der Bäume können wiederum Gemüse und Früchte angebaut werden, von denen ein kleiner Prozentsatz in das Projekt fließt, während der Rest auf dem Markt verkauft werden kann.
Die Recherche konzentriert sich auf Projekte mit diesem Ansatz der Hilfe zur Selbsthilfe. Ebenso muss deutlich sein, dass diese Vorhaben bereits über eine gewisse Erfahrung verfügen, die garantiert, das eine reale Perspektive für die Zukunft besteht, das Projekt also nicht in absehbarer Zeit (oder nach Auslaufen auch unserer Fördermittel) „einzuschlafen“ droht.
Da es bereits weltweit erfreulich viele Projekte mit vergleichbaren Ansätzen gibt, wird ein Team damit beschäftigt sein zu prüfen, welchen Vorhaben oder Organisationen wir uns sinniger Weise am ehesten verbinden. Dies ist uns auch deshalb so wichtig da wir feststellen mussten, dass bei vielen großen und bekannten Organisationen der Verwaltungsapparat Unmengen Gelder verschlingt, oder bei angelegten Brunnen und Pumpen in der Folgezeit nicht abgesichert wird, dass Ersatzteile vorhanden sind, oder Menschen vor Ort angelernt wurden (oder im Notfall ansprechbar sind), die fähig sind die Anlagen gegebenen Falls zu reparieren.