Es wird mir unmöglich gelingen, all meine Ideen bis zu meinem Lebensende umzusetzen. Das ist so und es ist nicht tragisch. Manches bleibt liegen, geht unter oder taucht irgendwann wieder auf.
Im April diesen Jahres (2010), begann ich meine regelmäßige Mitarbeit bei GOP-showconcept in Hannover. Für die Übernachtung in der Wohnung eines Freundes, sollte ich den Hausschlüssel in einer darunter liegenden Galerie namens JOSEFINE & KUNST abholen.
Der dazugehörige Maler, Stefan Stettner, empfing mich überaus freundlich und wir teilten zu dritt – mit der Modeschöpferin Anna-Maria Aulich – mindestens einen guten Rotwein bis zum nächsten Morgen.
Erstaunlich und angenehm war, dass das Gespräch ohne Smalltalk auskam inhaltliche Interessen und persönliche Auseinandersetzungen im Vodergrund standen. In den folgenden Wochen und Monaten, wurden unsere Begegnungen immer freundschaftlicher. Stefan Stettners Atelier ist momentan mein persönlicher Ruhepunkt und die Gespräche mit ihm ein starker, Impuls gebender Antrieb für meine künstlerische Arbeit.
Im Austausch über mögliche gemeinsame Projekte, erinnerte ich mich hier schließlich wieder an die 20.000 Bilder und wir beschlossen, gemeinsam das Projekt auf den Weg zu bringen.
Ich bin nicht naiv und weiß aus Erfahrung, was für einen „Wahnsinn“ eine solche Aktion bedeutet. Trotzdem habe ich mir angewöhnt, im Vorfeld nicht alle Details zu hinterfragen, weil ich weiß, dass die Dimension der zu bedenkenden Aufgaben auch abschreckend und hinderlich sein kann loszugehen. Gut ist an der Vorgehensweise, dass die Herausforderungen Stück für Stück an einen herantreten und ebenso schrittweise vorbereitet und abgearbeitet werden können, bevor das Nächste kommt. Nachteilig mag erscheinen, dass sich manches im Prozessverlauf anders darstellt, als zunächst erwartet; neu betrachtet konkretisiert, ändert, oder verworfen werden muss. Die künstlerische und soziale Idee tritt in den Hintergrund. Bei der geplanten Sammlung von 20.000 Bilder, geht es zuvorderst um Logistik. Potentielle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Unterstützerinnen und Verbreiter müssen angesprochen werden. Es müssen Übersetzer bereit sein, unentgeltlich ihre Arbeit zu tun; Lagerräume müssen gesucht, Volunteers gefunden werden, Websitegestalter, Programmierer und vieles mehr. Alles was es zu tun gilt ist, die Idee „konkret“ und wach zu halten. Jedes leichtfertige „das-klappt-schon-irgendwie“, ist fahrlässig, gefährdet das Projekt ebenso wie den Idealismus aller Beteiligten und ihren Glauben in an Idee.
Die Verantwortung, die man beschließt zu übernehmen, ist greifbar, zuweilen belastend, aber auch schön und erfüllend.