In meiner Jugend hat mich einmal eine Erzählung sehr bewegt, die um einen alten Mann ging, der im französisch-deutschen Grenzgebiet über die Zeit seines Lebens Eicheln sammelte um später die stärksten von ihnen einzupflanzen. „Der Mann mit den Bäumen“ von Jean Giono.
Als das Projekt nun an der Schule in Bochum zu Besuch sein durfte, schauten mir zwei kleine Schüler hinterher und ich hörte den getuschelten Dialogfetzen auf dem Schulhof, der mich sehr freute: „Wer ist das denn? – Das ist der Mann mit den Bildern“ Ich musste lachen, weil ich mich natürlich an den Titel der Erzählung erinnert fühlte. Parallel zu einem Theaterstück, dass ich mit einer Klasse inszenierte, hatte ich die Gelegenheit mit verschiedenen Klassen über die Themen zu sprechen, die im gesamten Umfeld des Projektes „20.000 Bilder – 20.000 Spenden“ immer wieder erwähnt werden müssen, die Zielrichtung, bestehend in der Unterstützung von Aufforstungsprojekten zur Trinkwassersicherung; unser Umgang mit Geld, unser Verhältnis zu Spenden, oder unser besonderes Verhältnis zum festhalten und/oder loslassen und abgeben können.
Diese Gespräche waren sehr bereichernd. Beschenkend war jedoch auch, dass SchülerInnen aus der Theaterklasse in den Probenpausen Platten für die Bilder grundierte, Eltern die Platten vom Baumarkt in die Schule fuhren, oder Oberstufenschüler den Jüngeren das Projekt erklärten und sie zur Teilnahme einluden.
Über die Bilder hinaus gelang spürbar der Austausch über die Fragen, die dieses Projekt letztlich in mir angeregt hatten, über den Umgang mit Geld im Unterschied zu Wert, über die Verwandlung von Lebenszeit in (Hilfs-) Material. Die Gespräche mit den Klassen waren das Eine, spannend wurde es jedoch, wenn Gespräche über den Klassenrahmen hinausführten; wenn Lehrer noch begeisterter die Idee des Projektes vertraten als ich, Die Schüler-Lehrer-Barriere war ohnehin aufgehoben, da im Bezug auf das Projekt jeder seine Haltung finden, formulieren und handelnd umsetzen muss.
Die Fragen, die sich an der Projektidee entzündeten, ließen mir auch nocheinmal sehr klar werden, wie wichtig es ist an dem Gelingen der Umsetzung festzuhalten, da sie im Kern weit existenzieller und tiefer führen kann, als mir zunächst gegenwärtig war. Denn die Fragestellungen (die sich am Projekt entzünden) betreffen keine fernen Situationen oder exotische Projekte in fernen Ländern, in die die „wert-vollen“ Bilder einmal als Geld gehen werden, sondern um unsere soziale Verantwortung in aktuellen globalen Prozessen.
Die Arbeit an den Bildern lief – natürlich – komplett auf freiwilliger Basis, sodass aus den Klassen unterschiedlich viele Arbeiten zusammen kamen. Wichtig war mir vor allem, dass jeder wirklich aus vollem Herzen seinen Beitrag kreativ gestalten und leisten und letztendlich Herzenswärme spenden konnte.
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