ISKENDER – Vollkommen unerwartet.

In den zwei vergangenen Monaten durfte ich an der Waldorfschule in Essen mit einer wunderbaren 8. Klasse das Theaterstück nach dem gleichnamigen türkischen Märchen ISKENDER auf die Bühne bringen. Die Entscheidung für den Stoff war in der immer mehr um sich greifenden „Islam-Angst“ begründet, der, wie ich glaube, nur mit der Auseinandersetzung mit der Kultur islamisch geprägter Länder beizukommen ist. So waren unsere Gespräche über das Thema im großen Kreis, wie auch in einzelnen Gruppen, immer wieder neugierig und interessant. Ich hoffe, die Schülerinnen und Schüler können etwas von dieser Auseinandersetzung im Umgang mit dieser Weltreligion und den von ihr geprägten Kultur profitieren, in dem sie zu einem anderen Umgang mit verbreiteten Vorurteilen finden.
Ich hatte der Klasse von dem Projekt der 20.000 Bilder erzählt und viele von ihnen waren von der Idee sehr angetan. Manche hatten mir geholfen während des Bühnenbildbaus weitere Platten zu grundieren. Sie schlugen mir vor, jeweils nach den Aufführungen den Zuschauern das Projekt vorzustellen und um Unterstützung zu bitten. Mir schien der Anlass für ungeeignet und ich lehnte ab.
Als wir uns nach der gemeinsamen Zeit am letzten Abend verabschieden wollten, überreichte mir die Klasse eine der Bildplatten, auf der sie unterschrieben hatten, Pinsel und Rollen, sowie ein kleines Beutelchen, in dem sie von ihrem Taschengeld 150,- € gesammelt hatten. Damit sollte ich auch in Zukunft das Projekt gut weiterführen können.
Die Geste hat mich sehr berührt, zumal ich in keiner Weise damit gerechnet hatte.
Aufgrund des Themas unserer gemeinsamen Arbeit, möchte ich erreichen, dass das Geld für die Aktivitäten des Projektes in der Türkei oder im arabischen Kulturraum verwendet wird. Natürlich werde ich hier weiter davon berichten.

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